Argentinien 🇦🇷

Lange gewartet und drauf daraufhin gefiebert auf den ersten internationalen Tripp und nun ist er da. Mit langen Vorbereitungen und viel Papierkram stand nun nach mehrfachen Verschiebungen fest, dass es wirklich nach Argentinien geht. Kaum zu glauben aber wahr. Ja der Traum warum ich damals meinen Job gewechselt habe mit der bewussten Entscheidung in die Windtechnik zu gehen und mal international unterwegs zu sein geht in Erfüllung. Direkt aus meinem Sommer Urlaub raus und in das Corona Chaos am Frankfurter Flughafen. Ja durch Corona wird doch alles Komplizierter wie bei den anderen Reisen die ich dieses Jahr schon wahrnehmen durfte. So ist es für einen internationalen Flug nötig einen Nachweis zu belegen, anhand eines Corona Testes, dass man nicht mit dem Virus COVID-19 infiziert ist. Nun ja ich kann euch sagen, es war ein ganz schönes Drama einen Test zu machen der nicht älter sein darf wie 72 Stunden.

Die Einfachheit die der Hausarzt mir versicherte einen Test beim Gesundheitsamt zu machen war natürlich nicht so. Wäre ja auch viel zu einfach gewesen ,wenn das Gesundheitsamt nicht überlastet gewesen wäre und ich dort vor Ort einen Test hätte machen können. So kam der Samstag vor dem Flug am Montag auf mich zu und mit der netten Bitte des Mitarbeiters des Gesundheitsamtes an den Frankfurter Flughafen zu fahren habe ich dies dann auch wahrgenommen und bin voller Erwartungen mit einem leicht mulmigen Gefühl an den Flughafen gereist.

Nun ja was soll ich sagen … da stand ich also zwischen Reise Rückkehrern und Leuten die ga nicht wussten was sie dort erwarten würde. Eine Schlange die ich sonst nur aus Freizeitparks gekannt habe, wo sich sonst nur Abendteuer lustige Kids auf Achterbahnen und Karussells die Zeit vertreiben. Eine Schlange von einem Ausmaß womit ich weiß Gott bei der Anreise nicht gerechnet hätte. Auf 20 Laptops standen überforderte Mitarbeiter denen man durchaus die Überlastung sichtlich angesehen hat. Nach 3 1/2 Stunden warten in der Schlange war ich dann endlich an der Reihe und durfte meine Daten in einem der 20 Laptops eintragen.

An die schlauen die sich grade denken, dass man sich da doch bestimmt im Internet vorher registrieren kann. Ohh ja so schlau, dachte ich zumindest, war ich auch. Schön fein säuberlich 10 Minuten alles eingetragen um dann mit dem bitterem Nachgeschmack festzustellen, dass die Internetseite des Herstellers völlig überlastet ist und man die langen Wartezeiten am Flughafen sichtlich in Kauf nehmen muss.

Da war es soweit nach 4 Stunden hatte ich die Test Einheit in der Hand und durfte mich erneut in die Schlange zum Testen in den Testkabinen anstellen. Nachdem die gute Dame mir das teststäbchen so tief in den Hals geschoben hat und ich ihr fast in ihre Test Kabine gebrochen hätte, durfte ich endlich wieder gehen. Das war was, dass sag ich euch. Am Vorabend noch einen gebechert und Sie probiert aus wie weit sie das Stäbchen bei mir in den Hals schieben kann. 😀

So ging es an das große Packen. Was nehm ich mit was brauch wirklich. Ich meine 3 Monate ist ja auch ne lange Zeit. Es ging dann doch schneller von der Hand wie ich gedacht hätte. So waren meine normalen Sachen die Werkzeug Kiste mit Klettersachen und die Arbeitskleidung komplett verstaut und es konnte losgehen.

Montag morgen um 4 Uhr ging es los Richtung Flughafen. Der erste Flug von Frankfurt nach Amsterdam startete um 7 Uhr. Schon um 8:10 waren wir in Amsterdam wo ich noch 2 Stunden auf meinen Langstrecken Flug warten musste. Um 10:10 ging es dann endlich los 12 Stunden non Stop von Amsterdam nach São Paulo. Ga nicht so einfach gewesen für einen wie mich, der immer Hummeln im Hintern hat sich 12 Stunden auf seinen Arsch zu setzten. Da mich das Entertainment Programm des Fliegers nicht wirklich angesprochen hat und ich mit den durmellichen Filmen nichts anfangen konnte, hab ich kurzerhand nach ner Stunde beschlossen mal meine Sitzreihe zu wechseln. Ja auch Corona hat einen Vorteil in diesem Sinne gehabt, denn die Leute die nach Brasilien mitgeflogen sind konnte man an einer Hand abzählen. Nur die Business Lounge war tabu 😀 das wurde mir gleich zu Verständnis gepredigt, als die netten Bedienungen gemerkt hatten das ich irgendwie immer wo anders saß nur nicht an meinem Platz.

Nach gefühlten 10 Platzwechsel gab es dann auch schon das erste Essen. Wer mich kennt … essen ist immer gut und hält Leib und Seele zusammen. Von dem Nudelauflauf war ich wirklich sichtlich überrascht was ich leider von dem Becher mit dem Schupfnudelsalat nicht so wirklich sagen konnte. Alt bewehrt was da ist wird gegessen, hat auch dieser trotzdem ein Plätzchen gefunden.

So ging die Zeit da hin mit Schläfchen, Handy spielen und Platzwechsel. Ja wirklich atemberaubend war der Moment als wir über Brasilien geflogen sind kurz vor dem Flughafen. Da ich wieder mal mit meinem hintern nicht auf meinem Platz sitzen konnte, hatte es mich zu einem Fensterplatz hingezogen, in der Hoffnung mal was sehen zu können. Und ja man konnte riesige Rauchschwaden sehen die es wirklich bis teilweise beachtliche Höhe in den Himmel geschafft haben.

Aus dem Staunen kaum rausgekommen wie es unter uns gebrannt hat ging es auch schon auf die Landung zu. Da war er der erste Langstrecken Kontinental Flug. Außer das ich ganz schön Bewegungsdrang hatte waren die 12 Stunden doch relativ okay. So ging es einmal quer durch den kompletten Flughafen zum nächsten Gate. Um 19 Uhr Argentinischer Zeit sollte es dort weiter gehen nach Buenos Aires. Da stand ich nun und hab schnell gemerkt das die lange Schlange am Gate wohl nicht unbegründet da stand und hab mir erstmal ein Sitzplätzchen gesucht um zu inspizieren wie der Ablauf ist und warum die Mehrheit mit Zetteln in der Hand dort in der Schlange stand. Aufgrund dessen das ich wirklich keine Lust hatte mich dort in die Reihe anzustellen weil es einfach nicht vorwärts ging hab ich kurzerhand beschlossen die Junge Dame die für einen kurzen Moment mir gegenüber am Gate am Laptop saß einfach in meine Angelegenheit zu involvieren. Die bösen Blicke waren mir in dem Moment auch wirklich relativ egal und ich wollte ja auch eigentlich nur wissen warum die dort alle anstehen und ob ich was anderes brauche wie nur mein Ticket.

Es war natürlich nicht nur das Ticket ausreichend was ich mir schon so ein bisschen gedacht hatte und schon stand ich mitten drin im Chaos. Herr Rühl wo ist denn ihr Gepäck ? Da hab ich mir schon gedacht das jetzt hier irgendwas nicht so läuft wie geplant. Da es eine andere Fluggesellschaft war musste das Gepäck neu aufgezeichnet werden was die gute Frau zum Glück schon am Frankfurter Flughafen gemacht hatte, sodass sich nach 30min rausgestellt hat das ich lediglich für mein extra Gepäck dort in São Paulo bezahlen muss. Nachdem auch das mit Erfolg gemeistert war ging es mit 30 Minuten Verspätung endlich in den letzten Flieger. Die 3 Stunden Flugzeit sollten zu einem Erlebnis werden was ich aber vorher noch nicht wirklich ahnen konnte. Voll gepackt bis auf den letzten Sitzplatz ging es in den Himmel. Nach dem Start ging das Licht aus und ich versuchte total beengt ein wenig zu schlafen. Ich war grade eingeschlafen, da ging die volle Partybeleuchtung im Flieger an. Total desorientiert was grade von statten ging, ging mir nur eins durch den Kopf.

Sammmmaaaa muss das jetzt sein …

Schnell bemerkte ich, dass es irgendwas wichtiges sein musste. Papier Zettel flogen durch die Luft, aufgeregte Leute standen im Gang und haben in ihren Taschen nach Stiften und Ausweisen gekramt … alles war ziemlich chaotisch. Als nun der unfreundliche Mann von der Fluggesellschaft bei mir angekommen war und mir auch so einen Zettel in die Hand gedrückt hat, wusste ich immer noch nicht was ich mit dem Zettel wollte. Nach kurzen Verständigungsproblemen und nettem energischem Hinweis das ich der spanischen Landessprache nicht mächtig bin, wurde mir dann mitgeteilt das ich den Zettel auszufüllen hab, da ich ansonsten den Flieger nicht verlassen darf. Ja und in diesem Moment hab ich gemerkt das die Corona Bestimmungen in Argentinien doch ein wenig anders sind. Gesagt getan schon waren wir gelandet. Ein Polizei aufkommen um Mitternacht wie bei einem Fußballspiel zwischen zwei verfeindeten Fußball Mannschaften. Komplettes Programm mit thermography und alles was das Anti Corona Herz so begehrt. Als wäre das schon nicht genug gewesen kam die Visa Kontrolle. Was soll ich sagen … in einem Land wo von englisch niemand was wissen möchte ist die Verständigung dann natürlich zu diesem Zeitpunkt am Höhepunkt angekommen. Der gute Mann hinterm Schalter hat mich nicht verstanden und ich ihn nicht 😀 Als dann endlich noch zwei andere Personen dazu kamen ging es zumindest mit dem verständigen ein wenig besser was jedoch nicht bedeutete das Sie wussten was sie dort mit mir machen sollten. Nach einer Stunde war er es glaub ich leid und hat mir einen Stempel in mein Reisepass gemacht und mir viel Spaß gewünscht.

Platt und schon ewig unterwegs dachte ich, kann ja nichts mehr kommen und bin ab zur Gepäckabfertigung getigert in der Hoffnung, dass all meine drei Koffer den Weg bis nach Argentinien auch geschafft haben. Mit einem Grinsen im Gesicht und der Sichtung meines Privat Koffers war mir schon mal die Erleichterung sichtlich anzumerken. Als ich wirklich all mein Krempel beisammen hatte und Richtung Ausgang wollte kam erneut eine Kontrolle. Gepäck scannen … gut dachte ich mir hat ja jetzt schon zwei mal geklappt wird das ja wohl hier auch kein Problem sein, war es aber. So ging es wieder los. Herr Rühl bitte öffnen sie mal ihren Koffer und ich dachte schon so, ach können ja nur die zwei Spirituosen Flaschen sein die ich für schlechte Zeiten mal eingepackt habe. Von wegen … es waren die Arbeitsklamotten die in dem Scanner reflektiert haben und dann aufgefallen sind. Nach kurzer Diskussion das ich meine Klamotten benötige und daran nichts gefährliches ist durfte ich meinen ganzen Kram wieder einpacken und richtig Ausgang gehen wo ich eigentlich mein Taxi vom Hotel erwartet habe, dem ich bei der Landung geschrieben hatte das ich gelandet bin. Tja anderes Land anderes Handy Netz. Nach einem kurzzeitigem Zeitraum und ner halben Weltreise hab ich es dann doch geschafft das Hotel zu informieren mich abzuholen.

Das war der erste Tag der Anreise

8 Gedanken zu „Argentinien 🇦🇷

  1. Michael Fitzner Antworten

    Ich wünsche Dir einen guten Flug, viel Spaß und viel Erfolg in Argentinien, bleib gesund.
    GLG aus Atzenhain
    Michael

    • Heidrun Rühl Antworten

      Guten Flug mein GROßER und viele schöne Momente. 😙
      Bleib GESUND !!!

      Bis bald🖐

      Freue mich drauf, dich in 3 Monaten wieder gesund in die Arme nehmen zu können.

  2. Marcel Antworten

    Hoffe Du bist gut angekommen. Hab viel Spaß daran Neues kennen zu lernen. Freue mich schon auf neue Berichte hier.

  3. Torsten kuhn Antworten

    Hallo mein lieber, habe gerade deinen sehr schönen und interessanten Bericht gelesen. Ich wünsche dir eine gute und wunderbare Zeit. Werde weiterhin schauen was du zu berichten hast. Ich schreibe dir gerade aus Braunlage, wo ich noch etwas fertig vom gestrigen Tag bin. Sind Gesten Mountainbike gefahren und sind mal eben 53 km und 1000 Höhen Meter geradelt. Wunderbare Gegend hier und am Abend einen sauleckeren Hamburger gegessen. Also wenn du wieder in der Heimat bist und du Lust hast etwas Urlaub zu machen, dann auf in den Harz, kann ich bestens empfehlen. So, dann dir weiterhin eine gute Zeit und bleib mir gesund. Liebe Grüße Torsten the Haar Cutter.

    • Kevin Autor des BeitragsAntworten

      Hey Torsten 👋🏽 Das hört sich ja auf jeden Fall mega interessant an. Ich denke bei meinem nächsten Besuch werden wir uns viel zu erzählen haben. Ich wäre nach 20km schon nicht mehr zu gebrauchen gewesen😂 Hut ab und immer festen Sitz im Sattel. Wünsche dir auch eine schöne Zeit und genieß die schönen Tage im Herbst zum Mountainbiken. Stay Healthy und liebe Grüße Kevin

  4. Torsten kuhn Antworten

    Hallo Kevin,
    Ich hoffe das es dir trotz Arbeit gut geht und das du in Argentinien eine schöne Zeit verlebst.
    Mittlerweile hat uns der November voll im Griff und das Wetter hier ist sehr bescheiden. Aber wie du dir denken kannst, das Mountainbike fahren macht weiterhin sehr viel Spaß. Besonders jetzt in Corona Zeiten. Wenn man mit dem Rad im Wald unterwegs ist, vergisst man um sich herum alles. Das einzige was mir fehlt ist das man keine Auftritte mit der Musik hat. Doch wie du bestimmt auch schon mitbekommen hast, es gibt Hoffnung. Vielleicht wird der Impfstoff 💉 Anfang des neuen Jahres eingesetzt und hat auch seine Wirkung. Wenn das so ist, werden wir mal zusammen einen trinken gehen wenn du wieder gesund nachhause gekommen bist. Sei dir gewiss, wir denken an dich und freuen uns dich wieder zu sehen.
    Dein Friseur 💇‍♂️

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